Klingt auf den ersten Blick schrecklich kompliziert, ist aber ganz einfach. Schließlich setzen Sie sich täglich mit der Finanzplanung auseinander – meistens dreht es sich um die Frage, ob genügend Bargeld vorhanden ist, oder ein Bankomat aufgesucht werden muss.
Gerade für Unternehmer sollte die Finanzplanung ein zentrales Thema sein. Leider ist das nicht immer der Fall, denn man muss schließlich auch die Zeit dafür finden. Außerdem kosten verlässliche Finanzierungsinstrumente Unsummen. Das mag alles stimmen, dennoch kann mittels einer einfachen, selbst erstellten Excel-Tabelle eine grundlegende Übersicht der eigenen Finanzen gewährleistet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieser Finanzplan ganz auf Ihre eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden kann (schließlich erstellen Sie ihn ja selbst).
Die erste grundlegende Frage ist natürlich „Brauche ich das wirklich, wofür ist denn ein Finanzplan überhaupt gut?". Die Antwort ist einfach: Damit Sie immer wissen wie es um Ihre Finanzen steht! Nur so können Sie Investitionen, Vorbereitungsarbeiten für neue Aufträge oder Umstrukturierungen im Personalstock sinnvoll planen.
Wo fange ich nun an, bei meinem Finanzplan?
Sie nehmen sich an einem x-beliebigen Tag am Abend zwei Stunden Zeit, schenken sich ein Glas Wein oder Bier ein und starten Excel (oder ein ähnliches Programm) auf Ihrem Computer. Das war doch ziemlich einfach, oder? Und eigentlich geht es genauso leicht weiter.
Die erste Überlegung ist, welchen Planungszeitraum Sie benötigen. Sehr aufwändig, dafür aber am detailliertesten wäre beispielsweise ein Planungsmodell auf Tagesbasis. In den meisten Fällen werden allerdings wöchentliche oder monatliche Modelle mehr Sinn machen.
Im Anschluss müssen Sie sich nur noch die Frage stellen, welche tatsächlichen Eingänge bzw. Ausgänge Sie in den jeweiligen Abschnitten Ihres Planungszeitraumes haben. Wenn Sie eine Rechnung schreiben, die Zahlung aufgrund des gewährten Zahlungszieles aber erst zwei Monate später auf Ihrem Bankkonto eingeht, müssen Sie den Ertrag auch dort berücksichtigen. Wichtig ist hier, dass tatsächlich ein Geldfluss vorliegen muss.
Das kann leicht mit einem Beispiel aus der Buchhaltung veranschaulicht werden: Kaufen Sie einen Anlagegegenstand wird dieser meist im Zuge der Jahresabschlussarbeiten über die Abschreibung auf mehrere Jahre verteilt. D.h. Sie haben im Anschaffungsjahr nur einen Bruchteil der Kosten im Aufwand. Zahlen mussten Sie freilich den gesamten Betrag auf einmal. Die Abschreibung hat in Ihrem Finanzplan nichts zu suchen, Sie müssen im Anschaffungsmonat über die benötigten liquiden Mittel (oder einen entsprechenden Überziehungsrahmen) verfügen.
Ausgestattet mit diesem Grundwissen können Sie sich an den ersten Entwurf wagen. Am besten Sie halten sich an den Grundsatz „Learning by doing", bei Fragen können Sie sich ja an Ihre Buchhalter oder Steuerberater wenden, diese werden Sie gerne unterstützen.